2. Gossensches Gesetz:
Das Prinzip des Nutzenausgleichs

#01 Einführung

Das zweite Gossensche Gesetz, auch bekannt als das Prinzip des Nutzenausgleichs, geht auf Hermann Heinrich Gossen zurück und beschäftigt sich mit der optimalen Verteilung von Ressourcen zur Maximierung des Gesamtnutzens. Es beschreibt, wie Konsumenten ihr Einkommen so verwenden, dass der Grenznutzen der letzten ausgegebenen Einheit eines jeden Gutes gleich ist. Dieses Gesetz spielt eine entscheidende Rolle bei der Erklärung von Konsumentscheidungen und der effizienten Allokation von Ressourcen (Gossen, 1854).

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#02 Was besagt das 2. Gossensche Gesetz?

Das zweite Gossensche Gesetz besagt, dass der Gesamtnutzen maximiert wird, wenn der Grenznutzen pro Geldeinheit für alle konsumierten Güter gleich ist. Mit anderen Worten, ein Konsument sollte sein Budget so verteilen, dass die letzte Geldeinheit, die für jedes Gut ausgegeben wird, denselben Grenznutzen bringt, relativ zu den Preisen der Güter. Wenn dies nicht der Fall ist, kann der Konsument seinen Gesamtnutzen durch eine Umschichtung seiner Ausgaben erhöhen, indem er mehr von dem Gut kauft, dessen Grenznutzen pro Geldeinheit höher ist, und weniger von dem, dessen Grenznutzen pro Geldeinheit niedriger ist (Mankiw & Taylor, 2024).

#03 Anwendung des 2. Gossenschen Gesetzes

Um dieses Prinzip zu illustrieren, verwenden wir eine Tabelle, die den Grenznutzen von drei verschiedenen Gütern – Döner, Wohnraum und Reisen – anzeigt. Wichtig zu beachten ist, dass wir die Preise aller Güter auf eine Geldeinheit von 1 normiert haben. Durch die Normierung der Preise auf 1 Geldeinheit für jedes Gut können wir direkt den Grenznutzen pro ausgegebener Geldeinheit vergleichen, was eine klare und einfache Analyse des Konsumentenverhaltens gemäß dem zweiten Gossenschen Gesetz ermöglicht.

Döner: Bei der 4. Einheit ist der Grenznutzen 6 MU.

Wohnraum: Auch hier beträgt der Grenznutzen bei der 38. Einheit 6 MU.

Reisen: Bei der 1. Einheit zeigt sich ebenfalls ein Grenznutzen von 6 MU.

Menge
Döner
Grenz-
nutzen
0 10
1 9
2 8
3 7
4 6
5 5
6
Menge
Wohnraum
Grenz-
nutzen
0 200
36 12
37 9
38 6
39 3
40
Menge
Reisen
Grenz-
nutzen
0 6.5
1 6
2 5.5
3 4.5
4 4
5 3.5
6

Laut dem zweiten Gossenschen Gesetz ist der Gesamtnutzen dann maximiert, wenn der Grenznutzen pro Geldeinheit über alle konsumierten Güter gleich ist. In unserem Beispiel bedeutet dies, dass der Konsument sein Budget optimal verteilt hat, da der Grenznutzen pro Geldeinheit für Döner, Wohnraum und Reisen jeweils gleich ist. Jede zusätzliche Geldeinheit, die in eines dieser Güter investiert wird, bringt somit denselben Nutzenzuwachs, was eine effiziente Allokation der Ressourcen anzeigt.

Literatur

Gossen, H. H. (1854). Entwickelung der Gesetze des menschlichen Verkehrs, und der daraus fließenden Regeln für menschliches Handeln. Braunschweig: Vieweg.

Mankiw, N. G., & Taylor, M. P. (2024). Grundzüge der Volkswirtschaftslehre (9., überarbeitete Auflage). Schäffer-Poeschel Verlag.